Myanmar von Nina Heltmann (Volontärin)

Zusammen-mit-den-MaedchenGerade mal zwei Wochen ist es her, seit ich aus Myanmar zurück bin!

Dank Angela Jacobi hatte ich die Chance, für einen Monat in Chantagon, Mandalay, Mädchen in Englisch zu unterrichten. So lernte ich nicht nur das Land, sondern auch die Leute kennen.

Ich arbeitete in einem Kloster der Salesianerschwestern, in dem 20 Mädchen im Alter von 16 – 18 Jahren für zwei Jahre in die Schule gehen, um mehr Wissen für ihre berufliche Ausbildung zu erhalten. Alle haben schon die High School beendet, doch da die Bildung in den staatlichen Schulen (gerade im Norden) so schlecht ist, nehmen sie am Unterricht im Kloster teil.

Von den 20 Mädchen leben 19 das ganze Jahr dort, da die Fahrt nach Hause zu teuer ist und die Familie sich das nur einmal im Jahr leisten kann. Die sechs Schwestern kümmern sich nicht nur um ihre schulische Ausbildung, sondern bieten ihnen auch eine sichere Unterkunft und Verpflegung.

Meine Aufgabe war es, die Mädchen in Englisch und General Knowledge (Allgemeinwissen) zu unterrichten. Gerade in diesen zwei Fächern merkt man, wie sehr die Mädchen noch von der Diktatur geprägt sind. Freies Reden, seine Meinung verdeutlichen oder Fragen stellen fällt ihnen schwer. Schockierend ist auch, wie wenig die Mädchen über die Welt wissen. Europa war ihnen bis auf Italien unbekannt. Gerade deswegen ist es so wichtig, dass die Mädchen hier die Chance haben, von den Schwestern mehr Bildung zu bekommen.

Der Unterricht fand vormittags und nachmittags für 1,5 Stunden statt. Wir haben zusammen Englisch geredet, Robison Cursoe gelesen, gesungen, getanzt, Spiele gespielt und ich habe ihnen die Welt etwas näher gebracht.

Ganz begeistert hat mich die Gastfreundlichkeit der Menschen in Burma. Gleich am ersten Tag haben die Schwestern im Kloster herausgefunden, dass ich Ananas liebe. Somit bekam ich jeden Tag eine Ananas zum Dessert. Einfach jeder hat sich sehr nett um mich gekümmert.
An den Wochenenden wurden Ausflüge für mich organisiert, um das Land kennen zu lernen, sei es nach Bagan, Inle Lake, Sagaing oder Bago. Jeder hat sich gefreut mir sein Land zu zeigen. Die Schwestern oder Freunde von ihnen haben mich begleitet, so dass ich wie ein Einheimischer durch das Land gereist bin.

Doch es gab auch Dinge, die mich bestürzt haben: ständig fällt der Strom aus, und manchmal nicht nur für ein paar Stunden, sondern gleich den ganzen Tag. Auch Internet oder Handyempfang gibt es so gut wie gar nicht. Sobald es regnet ist alles überflutet, da es kein Abwassersystem gibt. Dass man immer so viele Leute beim Betteln sieht, hat mich dann nicht mehr gewundert, als ich erfahren habe, dass sie bei der Arbeit in der Fabrik nur 3 Dollar am Tag verdienen, beim Betteln jedoch bis zu 10 Dollar am Tag.
Burma ist ein wunderschönes Land mit tollen Menschen, in dem jedoch noch einiges getan werden muss.

Ich wünsche allen, die ich in Burma kennengelernt habe, eine gute Zukunft und hoffe, dass ich etwas dazu beitragen konnte.

Nina Heltmann
Ravensburg
19.06 – 24.07.2014 in Myanmar